Wasserfälle immer noch belagert

Murrhardter Stadtverwaltung will Situation durch Parkplätze und kontrollierte Logistik entschärfen.

Frühlingserwachen vor einigen Wochen am Einstieg des Wegs zu den Wasserfällen. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Frühlingserwachen vor einigen Wochen am Einstieg des Wegs zu den Wasserfällen. Foto: A. Becher

MURRHARDT (cs). In der jüngsten Sitzung des Murrhardter Gemeinderats hat Bürgermeister Armin Mößner darüber informiert, dass die Stadtverwaltung das Konzept rund um das beliebte Ausflugsziel der Hörschbachwasserfälle nun umgesetzt hat. Im Kern sind dies die neu geschaffenen Parkplätze in der Nähe des Einstiegs beziehungsweise Wanderwegs sowie der kontrollierte Zugang durch Securitykräfte. Die Stellplätze sollen kostenpflichtig werden, sprich, die Besucher müssen sich ein Parkticket kaufen. „Wir haben da an drei Euro gedacht“, sagte Mößner, ähnlich wie beim Waldseefest.

Man wolle auch in Bezug auf die Parklogistik steuernd eingreifen. Damit kein Parkchaos herrsche, wenn alle Plätze nahe des Einstiegs belegt sind, müsste man je nach Lage den Bereich absperren, wenn es nötig werde. Das Kassieren, Überwachen und Absperren übernimmt ein Securityunternehmen, das die Stadt an Gutwetterwochenenden beauftragt hat, wie Mößner auf Nachfrage erläuterte. Sind die oberen Kapazitäten erschöpft, besteht aber die Möglichkeit, an vorgelagerte Stellen auszuweichen wie den Erwin-Bofinger-Weg oder auf den Parkplatz eines Supermarkts (sonntags), worüber die Servicemitarbeiter vor Ort informieren können. Kleiner Wermutstropfen für Mößner ist, dass die Trailhofstraße dann nur noch für Anlieger und weitere Berechtigte (Grundstückseigentümer, Bewirtschafter, Mitglieder/Kunden des Reit- und Fahrvereins, Pächter und Mitglieder der Gartenfreunde) passierbar ist. „Wir hoffen, dass wir es über den Sommer so gut hinbekommen.“ Die Nachfrage von Brigitte Kübler (UL), ob es auch möglich sei, die Straße bereits von weiter unten her komplett als reine Anliegerstraße auszuweisen, verneinte der Bürgermeister. Sie müsse als Gemeindeverbindungsstraße zwischen Murrhardt und Waltersberg zugänglich bleiben. Martin Stierand (MDAL/Die Grünen) regte an, im Internet die Neuerungen für Besucher transparent zu machen, damit diese nicht verärgert sind, sollten sie sich in der Gegend noch nicht auskennen und dann von den Bedingungen überrascht sein.

Edgar Schäf (SPD) machte als Betroffener vor Ort klar, dass sich die Situation im Umfeld auch trotz der neu geschaffenen Parkplätze aus seiner Sicht noch nicht entspannt habe. In der nahe gelegenen Weststadt seien die Parkplätze dort in Windeseile belegt. Die hohe Frequenz der Besucher machte er auch an einem Beispiel fest: Im Zuge einer Brückensanierung sei für die Mitarbeiter ein Klohäuschen aufgestellt worden, das schätzungsweise von an die 100 touristischen Gästen in Beschlag genommen worden sei. Die Verwaltung habe das Geplante gut umgesetzt, trotzdem sei der Ansturm auf Dauer eine Belastung – vor allem in Bezug auf die Parksituation.

Mößner unterstrich, dass man die Lage im Blick behalte und ein Nachsteuern weiterhin nötig sei. Im Nachgang informierte er, dass man sich auch Gedanken zur Toiletteninfrastruktur mache. Gleichzeitig hoffe er, dass mit den zunehmenden Lockerungen auch Ziele wie die Wilhelma in Stuttgart oder das Blühende Barock in Ludwigsburg für Erlebnishungrige wieder interessant würden, damit sich die Lage hier etwas entspannt.

Der Weg direkt durch die Schlucht ist nicht möglich – aus Gründen der Sicherheit und des Naturschutzes. Die begehbare Tour ist vor Ort entsprechend ausgeschildert.

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Erstellt:
19. Juni 2021, 06:00 Uhr

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