Aktionen in der Wilhelma zum Welt-Giraffentag
Im Stuttgarter Zoo stehen am 21. Juni die Giraffen im Mittelpunkt. Die größten Landtiere der Welt sind vom Aussterben bedroht.

© Wilhelma/Birger Meierjohann
Beim Welt-Giraffentag stehen die Langhälse in der Wilhelma im Fokus – und es gibt verschiedene Aktionen.
Von Iris Frey
Stuttgart - Sie gehören zu den größten Landtieren der Welt – und sie sind bedroht: die Giraffen. In der Wilhelma wird bei einem Aktionstag am Samstag, 21. Juni, darüber informiert. Am Welt-Giraffentag gibt es einen Stand direkt vor der Giraffenanlage, an dem das Team der Wilhelmaschule Fragen über die eleganten Paarhufer beantwortet. Seit Anfang Mai leben in der Wilhelma noch die drei Giraffenkühe Lindani, Sala und Nyiri, nachdem der junge Giraffenbulle Tilodi wegen einer Darmverschlingung gestorben war. Doch es soll wieder ein neuer Bulle kommen. Das hatte Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin angekündigt. Der Stuttgarter Zoo hat die Suche beim Europäischen Zooverband EAZA angemeldet.
Um 12 und um 14 Uhr gibt es die Möglichkeit, mit den Tierpflegerinnen und -pflegern zu sprechen und mehr über ihre Arbeit zu erfahren. Beim Aktionstag sind die Kinder eingeladen, Giraffen-Masken zu basteln. Groß und klein können an einem Giraffen-Memory teilnehmen. Außerdem wird über ein Hilfsprojekt in Namibia berichtet, das über den Artenschutz-Euro der Wilhelma-Besucher gefördert wird. Die Giraffe Conservation Foundation (GCF) organisiert dort Umweltbildungsmaßnahmen, die die Menschen für den Schutz der grazilen Riesen sensibilisieren sollen. Seit 2018 kamen nach Angaben der Wilhelma dafür bereits rund 25 000 Euro zusammen.
Wie groß die Giraffen sind, können die Besucher selbst erfahren. Giraffenbullen können bis zu sechs Meter hoch werden – und selbst die Jungtiere sind bei der Geburt fast zwei Meter groß. An einer Messstation können die Besucher ihre eigene Körpergröße mit der von neugeborenen Giraffen vergleichen.
Die Langhälse besitzen ein leistungsstarkes, rund elf Kilogramm schweres Herz, das Höchstleistungen erbringen muss, um einen reibungslos funktionierenden Blutkreislauf zu gewährleisten. Am Stand der Wilhelmaschule demonstriert eine Pumpe die Leistung eines Giraffenherzens.
Mehrere Giraffenarten sind in Afrika beheimatet. In der Wilhelma leben die im Norden von Kenia bis in den Süden Äthiopiens und im Westen Somalias vorkommenden Netzgiraffen. Ihr Bestand ist in den letzten 30 Jahren um 56 Prozent gesunken, die Tiere kommen heute fast nur noch in Schutzgebieten vor. Auch die nächsten Verwandten der Giraffen können in der Wilhelma beobachtet werden: die Okapis, die kurzhalsigen Waldgiraffen aus Zentralafrika, die nur in der Demokratischen Republik Kongo vorkommen. Sie gelten aufgrund von Lebensraumverlust und Wilderei als stark gefährdet. Mit allen anderen zoologischen Gärten unterstützt die Wilhelma das „Okapi Conservation Project“ im kongolesischen Ituri Forest mit einem Betrag von 5000 Dollar pro Jahr.