Beste Ergebnisse in Weststadt und Stadtbezirken
Blick in die Tabellen nach der Murrhardter Bürgermeisterwahl – Armin Mößner punktet in drei Bezirken besonders

© Jörg Fiedler
Viele sind am Sonntag ins Murrhardter Rathaus gekommen, um die Auszählungen dort zeitnah zu verfolgen. Foto: J. Fiedler
Von Christine Schick
MURRHARDT. Ganz so unsicher war sich Armin Mößner am Sonntag mit Blick auf die Bürgermeisterwahl vermutlich dann doch nicht, allerdings ist er auch ein sehr pflichtbewusster und, wie ihm viele immer wieder attestieren, ein fleißiger Mensch. Insofern hat er am vergangenen Sonntag trotz der bevorstehenden Wahl, die er später mit 83,65 Prozent gewonnen hat, auch noch eine Arbeitsphase eingelegt – schließlich steht am kommenden Donnerstag bereits die nächste Gemeinderatssitzung auf dem Programm. Ein Sonntag hat nämlich den ganz großen Vorteil, dass Armin Mößner dann in seinem Büro in aller Regel keine Anrufe bekommt und „in zwei oder drei Stunden richtig was wegschaffen kann“, wie er noch vor dem Wochenende verraten hat.
Auch für die Vorsitzenden der vier Fraktionen im Murrhardter Gemeinderat ist das Ergebnis nicht völlig überraschend. CDU-FWV-Fraktionschef Andreas Winkle sagt noch am Sonntagabend: „Der Sieg von Armin Mößner war absehbar.“ So sei für die vielen Aufgaben nun auch eine nicht ganz unwichtige Kontinuität gegeben, und Mößner könne mit Unterstützung der Bevölkerung in die nächste Amtszeit gehen. „Da arbeitet es sich leichter.“ Ebenso sei dies auch angesichts von Zeiten wichtig, die vielleicht nicht mehr so gut wie im Moment aussehen, sprich wenn die Konjunktur abflaut und möglicherweise wieder Einschnitte aufgrund von Sparzwängen notwendig werden.
Für Edgar Schäf, der der SPD-Fraktion vorsteht, hat Mößner angesichts der Tatsache, dass er auch Gegenkandidaten hatte, ein sehr gutes Ergebnis geholt. „Das ist eine tolle Bestätigung, mit der er sehr zufrieden sein kann“, sagt er. Schäf findet aber genauso, dass der amtierende Bürgermeister einen engagierten Wahlkampf hingelegt, „ihn auch richtig durchgezogen hat.“ Dass ihn dabei seine Mutter Doris Härer unterstützt hat, sei nicht selbstverständlich und wirklich erfreulich.
Gerd Linke, Fraktionschef von MDAL/ Die Grünen, knüpft auch ans Thema Wahlkampf an. Er zollt Roland Anton Krojer Respekt, wie er das unbekannte Terrain betreten und die Sache gemeistert habe – inklusive einer spannenden Veranstaltung rund um die E-Bus-Vorführung. „Aber auch Armin Mößner hat sich im Wahlkampf nicht lumpen lassen.“ Seine Veranstaltungen in den Gaststätten seien gut besucht gewesen. Linke denkt, dass der direkte Kontakt zu den Menschen vor Ort zu Mößners Stärken gehört und sich in den Ergebnissen spiegle. Die vergleichsweise geringe Wahlbeteiligung sieht er dem Umstand geschuldet, dass viele nicht an der Wiederwahl Mößners gezweifelt haben.
UL-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Hess hat am Sonntagabend beim Sommerpalast an der Weintheke Dienst geschoben. „Die Ergebnisse zur Wahl haben dort aber auch schnell die Runde gemacht“, erzählt er. Den klaren Sieg von Armin Mößner hat er so erwartet, sei keine Überraschung. Roland Anton Krojer habe zwar ein klares Anliegen gehabt, aber Hess denkt, dass die Bürger sich jemand gewünscht haben, der thematisch doch bereiter aufgestellt sei. Die Wahlbeteiligung sei schon relativ gering gewesen. Hess wertet dies aber ebenso als Zeichen dafür, dass viele Wähler sowieso mit einem Sieg Mößners gerechnet haben.
Beim Blick in die Ergebnistabellen der einzelnen Wahlbezirke – inklusive der Nachkommastellen und im Vergleich – ist noch ein bisschen was zurechtzurücken und zu ergänzen. Richtig gut abgeschnitten hat Armin Mößner, wie auch gestern berichtet, in Kirchenkirnberg mit 87,13 Prozent. Allerdings liegt das Ergebnis in Fornsbach mit 87,43 Prozent sogar leicht darüber. Absoluter Spitzenreiter ist allerdings ein drittes Wahllokal und zwar das in der Hörschbachstraße (Weststadt), bei dem er auf 87,71 Prozent kommt. Der Wahlbezirk Gymnasium ist Schlusslicht und der einzige, bei dem der 35-Jährige die 80er-Marke nicht knackt; dort liegt Mößner bei 76,07 Prozent.
Bei Roland Anton Krojer ist es genau selbiger, bei dem er mit am besten – mit 13,25 Prozent – abschneidet, in der Stadthalle (hinten) holt er mit 13,91 Prozent noch ein wenig mehr, seinen Spitzenwert mit 15,67 Prozent bei der Briefwahl. In Fornsbach fährt der 53-Jährige mit 4,37 Prozent sein schlechtestes Ergebnis ein. Ganz grob gesprochen, könnte man also sagen, der amtierende Bürgermeister ist in den Stadtbezirken Fornsbach und Kirchenkirnberg sowie in der Weststadt besonders stark, während Krojer eher in der Stadt (Stadthalle/Gymnasium) Wähler gewinnen konnte.
Unter Sonstige mit 4,46 Prozent stehen eine ganze Reihe von Namen, sprich für diese Wähler waren Armin Mößner, Roland Anton Krojer und Dauerkandidat Samuel Speitelsbach keine Option.