Kommentar: Trumps Werk und Deutschlands Beitrag
Kommentar: Trumps Werk und Deutschlands Beitrag
Von Tobias Heimbach
Die Nachricht von einem Waffenstillstandsabkommen zwischen der Hamas und Israel löst Erleichterung aus. Und tatsächlich, seit Freitagmittag wird nicht mehr gekämpft. Zwei Jahre nach dem Überfall der Hamas könnte der Krieg tatsächlich enden. Zu diesem Waffenstillstand kam es vor allem wegen des Drucks von US-Präsident Donald Trump, bei der Vermittlung halfen unter anderem Ägypten und Katar. Deutschland und Europa spielten dagegen keine Rolle. Obwohl der Konflikt in der Nachbarschaft tobte, konnte man nicht nennenswert darauf einwirken. Umso wichtiger ist, dass sich Berlin jetzt in Nahost engagiert.
Die Vorschläge der Bundesregierung gehen in die richtige Richtung. Zunächst geht es darum, die humanitäre Not zu linden. Die Menschen brauchen Lebensmittel, Wasser, medizinische Versorgung und Unterkünfte. Auch die mit Ägypten geplante Wiederaufbaukonferenz ist sinnvoll. Deutschland hat hier eine Sonderrolle. Anders als viele europäische Länder hat die Bundesregierung Palästina nicht als Staat anerkannt. Vielleicht bringt ihr das politischen Kredit bei Israels Regierung, der sich nun nutzen lässt. Gleichwohl muss man mit den Erwartungen vorsichtig sein. Bislang herrscht nur eine Feuerpause zwischen der Hamas und Israel. Auf beiden Seiten gibt es Hardliner, die gegen ein Ende des Krieges sind. Schon wenn die Übergabe der Geiseln nicht wie geplant klappt, könnte der Konflikt wieder aufflammen.