Richy Müller begeistert als Musical-Schurke

Mit (fast) 70 hat man noch Träume: Für Stuttgarts „Tatort“-Ermittler Richy Müller erfüllt sich der Traum, bei einem Musical mitzuspielen. Bei „Tarzan“ wird er als Schurke gefeiert.

Von Uwe Bogen

Stuttgart - Dass er im Disney-Musical „Tarzan“ zum bösen Wildjäger Clayton wird, der in der Show mehr kämpfen muss als singen, verdankt Richy Müller seiner Frau. „Sie war die treibende Kraft“, sagt der Stuttgarter „Tatort“-Kommissar, der im September seinen 70. Geburtstag feiert. Als das Angebot von der Stage Entertainment für diese Rolle kam (es ist eine Sprechrolle), wollte der Umworbene erst nicht so recht. Zu groß war sein Respekt vor einem für ihn völlig fremden Terrain.

Wirkung wie ein Jungbrunnen

Doch wieder einmal zeigt sich, wie gut es ist, wenn Männer auf ihre Frauen hören. Sein Engagement im Palladium-Theater habe eine „jungbrunnige Wirkung“ erzielt, freut er sich. Und wie flink er auf der Bühne purzelt und kämpft! Beim Schlussapplaus seiner Premiere am Samstagabend ist der Jubel groß. Das Publikum bedankt sich mit Standing Ovations.

Im Herbst verlässt Disneys „Tarzan“ Stuttgart und zieht nach Hamburg. Um für diese Erfolgsshow mit der Musik von Phil Collins vor dem Abschied noch mal die mediale Aufmerksamkeit zu steigern, hat die Stage Entertainment nach Alexander Klaws als Urwald-Helden noch ein bekanntes Fernsehgesicht zum Mitspielen gewonnen: Richy Müller wird bei zwölf Vorstellungen (stets donnerstags bis sonntags) zum Bösewicht. 

„Diese Show war einfach unglaublich“, freut sich Richy Müller nach seiner „Tarzan“-Premiere, „alles hat reibungslos funktioniert.“ Er habe es sehr genossen, als Clayton auf der Bühne zu stehen und ist nach seiner Nervosität am Ende sehr erleichtert: „Eine schönere Premiere hätte ich mir nicht wünschen können!“

„Richy ist fantastisch“ lobt Tarzan-Darsteller Terence van der Loo

Auch seine Musicalkolleginnen und -kollegen sind begeistert. „Richy ist fantastisch“, lobt Terence van der Loo, der den Tarzan spielt. Bei den Proben habe man sofort gespürt, dass er jahrelange Schauspielerfahrung habe. „Er verinnerlichte die Choreografien und Texte sofort – das war wirklich beeindruckend und machte es natürlich leicht, direkt mit ihm in den Szenenablauf zu gehen“, sagt der Holländer.

Judith Caspari, die Hauptdarstellerin der Jane, verneigt sich geradezu. „Mit Richy Müller zu spielen ist eine absolute Ehre und macht unglaublich viel Spaß“, sagt sie. Durch seine jahrzehntelange Arbeit vor der Kamera gelinge es ihm, „jede Sekunde uns vom Ensemble, aber auch das gesamte Publikum mit seinen durchdringenden Blicken und seinem so nahbaren Spiel in den Bann zu ziehen“. Diese Dynamik lade die Rivalität und den Schlagabtausch zwischen Jane und Clayton gleich noch mehr auf und mache „unsere gemeinsamen Momente sehr intensiv und spannend“. Jungbrunnen-Experiment gelungen! Bei Richy Müller, der mindestens um zehn Jahre jünger aussieht, kann die 70 kommen – und dann sind noch weitere Aufgaben erwünscht, die jung halten!

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Erstellt:
17. Juni 2025, 20:10 Uhr
Aktualisiert:
17. Juni 2025, 22:03 Uhr

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