Soldat aus Bayern

Soldat wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in Gaza angezeigt

Menschenrechtler haben in Deutschland Strafanzeige gegen einen israelischen Soldaten gestellt. Er soll an Tötungen unbewaffneter Zivilisten im Gazastreifen beteiligt gewesen sein.

Israelische Soldaten in Gaza: Menschenrechtler haben am Mittwoch Strafanzeige gegen einen aus München stammenden israelischen Soldaten eingereicht (Archivfoto).

© Ariel Schalit/AP/dpa/Ariel Schalit

Israelische Soldaten in Gaza: Menschenrechtler haben am Mittwoch Strafanzeige gegen einen aus München stammenden israelischen Soldaten eingereicht (Archivfoto).

Von red/epd

Menschenrechtler haben am Mittwoch bei der Bundesanwaltschaft Strafanzeige gegen einen aus München stammenden israelischen Soldaten eingereicht. Er stehe im Verdacht, an gezielten Tötungen unbewaffneter palästinensischer Zivilisten in Gaza beteiligt gewesen zu sein, teilte das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) in Berlin mit. Wegen des Verdachts mutmaßlicher Kriegsverbrechen müssten strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet werden. Die Bundesanwaltschaft konnte den Eingang der Strafanzeige noch nicht bestätigen.

Die gezielte Tötung palästinensischer Zivilistinnen und Zivilisten im Gazastreifen verstoße „eklatant gegen das humanitäre Völkerrecht“, sagte Alexander Schwarz, Co-Direktor für Völkerstraftaten beim ECCHR, laut Mitteilung. Deutschland sei verpflichtet, solche Taten unabhängig aufzuklären und strafrechtlich zu verfolgen.

Gezielt palästinensische Zivilistinnen und Zivilisten getötet

Der Soldat aus Bayern soll Angehöriger einer Scharfschützen-Einheit in der israelischen Armee sein, die verdächtigt wird, gezielt palästinensische Zivilistinnen und Zivilisten getötet zu haben. Es lägen zahlreiche weitere Berichte über ähnliche Tötungshandlungen von Soldaten mit doppelter Staatsangehörigkeit vor, hieß es. Neben der in Deutschland eingereichten Strafanzeige seien bereits in Frankreich, Italien, Südafrika und Belgien rechtliche Schritte gegen Angehörige dieser Einheit unternommen worden.

Die Strafanzeige wurde gemeinsam mit den palästinensischen Menschenrechtsorganisationen Al Mezan Center for Human Rights, Al Haq und dem Palestinian Centre for Human Rights (PCHR) eingereicht. Sie stützt sich den Angaben zufolge auf Beweismaterial, welches durch Investigativ-Recherchen und durch audiovisuelle Aufnahmen dokumentiert wurde. Zuvor hatten ZDF und Spiegel zusammen mit dem britischen und belgischen Meiden sowie dem Netzwerk „Arab Reporters for Investigative Journalism“ über den Fall berichtet.

Zum Artikel

Erstellt:
10. September 2025, 12:48 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen